Wie Du mit einem Batteriespeicher Deine Stromkosten optimieren kannst

Von
Birgit Fuchs
20.8.2024
6 Minuten lesen

Wie Du mit einem Batteriespeicher Deine Stromkosten optimieren kannst

In einer Zeit, in der die Strompreise stetig steigen und der Ruf nach umweltfreundlichen Energiequellen lauter wird, suchen viele Haushalte nach Möglichkeiten, ihre Energiekosten zu senken und gleichzeitig nachhaltiger zu leben. Ein Batteriespeicher kann eine Schlüsselrolle dabei spielen, Dich unabhängiger vom Stromnetz zu machen und Deine selbst erzeugte Energie effizienter zu nutzen. In diesem umfassenden Artikel erfährst Du alles, was Du über Batteriespeicher wissen musst: von der Funktionsweise über die finanziellen Vorteile bis hin zu praktischen Tipps für die Auswahl und Installation.

Wie funktioniert ein Batteriespeicher?

Ein Batteriespeicher, oft auch als Energiespeicher bezeichnet, ist ein Gerät, das überschüssigen Strom, den Deine Photovoltaikanlage (PV-Anlage) erzeugt, speichert. Dies ist besonders nützlich, weil die Energieproduktion und der Energieverbrauch oft nicht zeitgleich stattfinden. Während tagsüber, wenn die Sonne scheint, mehr Strom produziert wird, wird dieser Strom in der Regel nicht vollständig verbraucht, da viele Haushaltsmitglieder nicht zu Hause sind.

Ein Batteriespeicher löst dieses Problem, indem er überschüssigen Solarstrom speichert und Dir später zur Verfügung stellt, wenn der Verbrauch höher ist – zum Beispiel abends oder nachts. Dadurch kannst Du den Anteil des selbst erzeugten Stroms, den Du auch selbst nutzt, maximieren und weniger Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen. Das bedeutet für Dich: geringere Stromkosten und eine größere Unabhängigkeit von externen Stromanbietern.

Die wichtigsten Vorteile eines Batteriespeichers

  1. Maximierung des Eigenverbrauchs
    • Der größte Vorteil eines Batteriespeichers ist die Möglichkeit, den Eigenverbrauch zu maximieren. Normalerweise würdest Du den überschüssigen Solarstrom ins Netz einspeisen und dafür eine Einspeisevergütung erhalten. Doch diese Vergütung ist in den letzten Jahren deutlich gesunken, sodass es wirtschaftlich sinnvoller ist, den Strom selbst zu nutzen. Mit einem Batteriespeicher kannst Du Deinen Eigenverbrauch auf bis zu 60-70 % steigern.
  2. Unabhängigkeit vom Stromnetz
    • Mit einem Batteriespeicher reduzierst Du Deine Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz erheblich. Besonders in Zeiten, in denen die Strompreise unvorhersehbar schwanken oder gar steigen, bietet Dir ein hoher Eigenverbrauch eine gewisse Sicherheit. Du kannst einen Großteil Deines Strombedarfs selbst decken und bist weniger auf teuren Netzstrom angewiesen.
  3. Beitrag zum Umweltschutz
    • Durch die Optimierung des Eigenverbrauchs leistest Du einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Jede Kilowattstunde Solarstrom, die Du selbst verbrauchst, ist eine Kilowattstunde weniger, die aus fossilen Brennstoffen erzeugt werden muss. Das reduziert Deinen CO₂-Fußabdruck und trägt aktiv zum Klimaschutz bei.
  4. Not-/oder sogar auf Ersatzstromversorgung
    • Einige moderne Batteriespeicher im Zusammenspiel mit dem richigen Wechelrichter bieten die Möglichkeit, als Notstromversorgung zu fungieren. Bei einem Stromausfall kann der Batteriespeicher Dein Zuhause weiterhin mit Strom versorgen, sodass wichtige Geräte wie Kühlschrank, Heizung oder Beleuchtung weiter betrieben werden können. Dies ist besonders in Regionen mit instabiler Stromversorgung ein großer Vorteil. Wenige Anbieter können sogar noch mehr, sie sind mit schwarzstartfähigen Wechselrichtern und Ersatzstromkomponenten in der Lage, bei längerfristigem Stromausfall Dein Haus am Tage weiter mit Solarstrom zu versorgen und die Batteriespeicher nachzuladen.

Die finanzielle Seite: Lohnt sich die Investition in einen Batteriespeicher?

Die Anschaffung eines Batteriespeichers ist mit erheblichen Kosten verbunden. Die Preise für Batteriespeicher variieren je nach Kapazität und Technologie, liegen aber typischerweise zwischen 6.000 und 12.000 Euro. Doch warum könnte sich diese Investition für Dich lohnen?

  1. Reduzierte Stromkosten
    • Durch die Nutzung eines Batteriespeichers kannst Du Deine Stromkosten erheblich senken. Je mehr selbst erzeugten Strom Du nutzt, desto weniger musst Du aus dem Netz beziehen. Die genaue Ersparnis hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Größe Deiner Solaranlage, die Kapazität des Speichers und Dein Stromverbrauchsprofil. Viele Nutzer berichten von einer Ersparnis von mehreren hundert Euro pro Jahr.
  2. Förderungen und Zuschüsse
    • Es gibt zahlreiche Förderprogramme, die den Kauf und die Installation eines Batteriespeichers finanziell unterstützen. Diese Programme werden sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene angeboten und können einen erheblichen Teil der Anschaffungskosten abdecken. Informiere Dich über die aktuellen Fördermöglichkeiten in Deiner Region, da diese die Amortisationszeit Deines Speichersystems deutlich verkürzen können.
  3. Amortisationszeit
    • Die Amortisationszeit eines Batteriespeichers bei richtiger Dimensionierung liegt in der Regel zwischen 8 und 12 Jahren, abhängig von den oben genannten Faktoren. Nach dieser Zeit beginnt der Speicher, sich finanziell auszuzahlen, da Du weiterhin von den niedrigeren Stromkosten profitierst, ohne zusätzliche Investitionen tätigen zu müssen.

Welche Faktoren solltest Du bei der Auswahl eines Batteriespeichers beachten?

Bevor Du Dich für einen Batteriespeicher entscheidest, gibt es mehrere wichtige Aspekte, die Du berücksichtigen solltest, um sicherzustellen, dass das System Deinen Bedürfnissen und Anforderungen entspricht.

  1. Kapazität des Speichers
    • Die Kapazität eines Batteriespeichers gibt an, wie viel Energie er speichern kann. Sie wird in Kilowattstunden (kWh) gemessen. Die ideale Kapazität hängt von Deinem durchschnittlichen Stromverbrauch nachts und der Größe Deiner Solaranlage ab. Ein zu kleiner Speicher könnte nicht ausreichen und sehr viele und schnelleTeilladungen produzieren, während ein zu großer Speicher unnötig teuer ist, zu oft leer bleibt oder eben auch voll. Als Faustregel gilt: Der Speicher sollte etwa so dimensioniert sein, dass er den durchschnittlichen Nachtstromverbrauch Deines Haushalts gut abdecken kann.
  2. Lebensdauer und Garantie
    • Moderne Batteriespeicher, insbesondere solche mit Lithium-Ionen-Technologie, haben eine Lebensdauer von etwa 10 bis 15 Jahren. Achte darauf, dass der Hersteller eine entsprechende Garantie bietet. Diese sollte mindestens 10 Jahre betragen und eine bestimmte Anzahl von Ladezyklen abdecken. Die Lebensdauer ist ein wichtiger Faktor, der die Wirtschaftlichkeit Deines Speichersystems beeinflusst.
  3. Notstromfähigkeit
    • Wenn Du in einer Region lebst, in der kürzere Stromausfälle häufiger vorkommen, solltest Du in Erwägung ziehen, einen Speicher mit Notstromfunktion zu wählen. Diese Funktion ermöglicht es, dass Teile Deines Haushalt auch bei einem Ausfall des Stromnetzes weiterhin mit Strom versorgt wird, solange Strom in der Batterie ist. Prüfe dabei, ob der Speicher in der Lage ist, alle wichtigen Geräte in Deinem Haushalt zu betreiben. Verwechsele Notstrom nicht mit Ersatzstrom.
  4. Kompatibilität mit Deiner Solaranlage
    • Nicht jeder Batteriespeicher ist mit jedem Solarwechselrichter kompatibel. Vor dem Kauf solltest Du sicherstellen, dass der Speicher nahtlos mit Deiner bestehenden oder geplanten PV-Anlage zusammenarbeitet. Einige Hersteller bieten Komplettlösungen an, bei denen Speicher und Solaranlage optimal aufeinander abgestimmt sind.
  5. Energie-Management-Systeme
    • Einige Batteriespeicher können bereits mit intelligenten Energie-Management-Systemen zusammenarbeiten, die die Energieflüsse in Deinem Haushalt optimieren. Diese Systeme können beispielsweise den Stromverbrauch automatisch steuern, indem sie energieintensive Geräte bevorzugt dann versorgen, wenn die Solaranlage viel Strom produziert. Solche Systeme können den Eigenverbrauch weiter steigern und den Nutzen des Speichers maximieren.

Installation und Wartung eines Batteriespeichers

Die Installation eines Batteriespeichers sollte immer von einem Fachmann durchgeführt werden. Der Installateur stellt sicher, dass das System korrekt und sicher installiert wird, und prüft, ob alle Komponenten ordnungsgemäß funktionieren. Eine professionelle Installation ist auch wichtig, um die Garantieansprüche des Herstellers nicht zu gefährden.

Die Wartung eines Batteriespeichers ist in der Regel minimal. Moderne Systeme sind so konzipiert, dass sie über viele Jahre hinweg zuverlässig arbeiten, ohne dass Du viel tun musst. Dennoch ist es ratsam, das System regelmäßig von einem Fachmann überprüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass es weiterhin optimal funktioniert.

Zukunftssicherheit: Warum ein Batteriespeicher eine langfristige Investition ist

Die Energielandschaft verändert sich rasant. Mit zunehmendem Fokus auf erneuerbare Energien und der Dezentralisierung der Energieversorgung werden Batteriespeicher in Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. Sie sind nicht nur eine Lösung für aktuelle Herausforderungen, sondern auch eine Investition in die Zukunft. Indem Du Dich für einen Batteriespeicher entscheidest, machst Du Dein Zuhause fit für kommende Entwicklungen und sicherst Dir langfristig die Vorteile einer unabhängigen und nachhaltigen Energieversorgung.

Fazit: Ist ein Batteriespeicher das Richtige für Dich?

Ein Batteriespeicher kann eine ausgezeichnete Ergänzung zu Deiner Solaranlage sein und Dir helfen, Deine Stromkosten zu senken, Deine Unabhängigkeit vom Netz zu erhöhen und einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Die Entscheidung für einen Batteriespeicher sollte jedoch gut überlegt sein. Es ist wichtig, die eigenen Bedürfnisse, den Energieverbrauch und die finanziellen Möglichkeiten genau zu kennen und zu prüfen.

Wenn Du den nächsten Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit gehen möchtest, könnte ein Batteriespeicher genau das Richtige für Dich sein. Informiere Dich über die verschiedenen Modelle, prüfe die verfügbaren Fördermöglichkeiten und lass Dich von einem Fachmann beraten, um die beste Entscheidung für Dein Zuhause zu treffen.

Birgit Fuchs
Solarberaterin
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